1074 EinfamilienhausEFH
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Zeiningen
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In der Mietwohnung war es eng geworden für die 4-köpfige Familie, so machten sich die Bauherrschaft auf die Suche nach einem Eigenheim. Rund ein Dutzend Neubauten haben sie besichtigt, Einfamilienhäuser, Duplex-Häuser, Reihenhäuser, aber keines davon konnte sie wirklich überzeugen. Auch verschiedene Bauplätze haben sie sich angeschaut, ohne Erfolg. «Da kamen meine Eltern mit dem Vorschlag, das Haus auf ihrem Anwesen zu erstellen», erzählt die Bauherrin. Den grossen Garten bräuchten sie nicht mehr, ein Sitzplatz vor dem Haus würde ihnen genügen. Allerdings bot die Hangparzelle nicht genug Platz für ein zweites ‹klassisches› Einfamilienhaus: Auf der Westseite blieb ein 12 Meter breiter Landstreifen übrig, unterhalb des Elternhauses mass der Abstand zur angrenzenden Parzelle knapp 14 Meter. Man habe sich dann mit den Architekten von Bäumlin+John vor Ort getroffen, um eine Lösung zu finden, die für alle passt.

Das Elternhaus sollte weiterhin über freie Sicht auf das Dorf und die Umgebung von Zeiningen verfügen. Also entschied man sich für einen zweistöckigen, unterkellerten Bau seitlich vom Elternhaus, 5,5 Meter breit und 16,5 Meter lang. Den Gartenbereich unterhalb des bestehenden Hauses nutzten die Architekten für die Einfahrt sowie eine Einstellhalle, die sich quer an das neue Haus fügt. Dank dieser L-förmigen Anordnung wird die ‹Restparzelle› ideal genutzt. Über der Einstellhalle wurde ein Gartensitzplatz errichtet, der den Wohn-/Essbereich im EG erweitert, während die Garage direkt ins Untergeschoss führt. Hier bietet sich dem Besucher eine erste Überraschung: Der Eingangsbereich ist mit Tageslicht ausgefüllt, das durch ein grosses Deckenfenster fällt. Neben der Garderobe sind im UG zwei Kellerräume, ein beheizter Hobby- und ein Waschraum untergebracht.

Eine Holztreppe führt hinauf ins EG, wo eine zweite Überraschung wartet: Hinter der schwarzen Küchenfront in der Mitte des Stockwerks verbirgt sich ein Réduit; dessen Türe perfekt in die Küche integriert und von aussen nicht erkennbar ist. Auffällig gibt sich hingegen die gemauerte Treppenbrüstung, welche vom Erdgeschoss bis in den 1. Stock reicht. Sie ist mit horizontalen und vertikalen Einschnitten versehen, die das Tageslicht durchscheinen lassen. Abends leuchtet Kunstlicht die Nischen aus und verleiht der Wand Tiefe und Atmosphäre. Anstelle der hohen Wand hätte man auch ein Geländer aus Metallgitter anbringen können. Doch das wollten die Bauherren nicht. «Es hätte uns zu sehr an ein Gefängnis erinnert.» Die Bauherrschaft wollte sich auch nicht gegen aussen abschotten – obschon die Nachbarshäuser ost- und westseitig relativ nahe stehen. Lieber geniessen sie den Ausblick und das Tageslicht, das von allen Seiten durch breite Fenster dringt. Im Obergeschoss folgt eine weitere Überraschung. Die Decke steigt ab dem vorderen, mit Balkon ausgestatteten Elternschlafzimmer leicht an, um im hintersten Bereich (Kinderzimmer 2) wieder abzufallen. Dadurch ergeben sich unterschiedlich geformte Räume und interessante Übergänge. Von aussen sind sie ablesbar an den schrägen Dachkanten, die dem Bau Eleganz und Dynamik verleihen. «Trotz der engen Platzverhältnisse konnten wir hier ein geräumiges, tolles Haus realisieren», erklärt eine zufriedene Bauherrin.


Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2015