1199 Wohnüberbauung KastanienalleeWohnüberbauung Kastanienallee
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Frick
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Die Überbauung ‹Kastanienallee› gibt sich zurückhaltend – und setzt doch einen neuen, starken Akzent an der Schulstrasse in Frick. Für das Baumanagement und die Bauleitung war das Büro Bäumlin+John verantwortlich; konzipiert und geplant wurde der Bau von Moser Architekt aus Baden, der sich einer ‹Architektur der Einfachheit› verschrieben hat und – im Sinne Le Corbusiers – stets die ‹solution élégante› sucht. Und eine solch bestechend klare Lösung wurde auch für die Bebauung der langgezogenen Parzelle zwischen Schulstrasse und Theilerweg gefunden. Die Parzelle ist hinten schmal und weitet sich in einem sanften Schwung gegen vorne (Richtung Primarschule). Also ordneten die Architekten auf dem Grundstück drei unterschiedlich grosse Baukörper in einer Linie an und drehten das grösste Objekt, Haus 1, leicht ab. Zur Strasse hin sind die drei Mehrfamilienhäuser mit Sichtbetonmauern verbunden und formieren sich zu einer durchgehenden Achse. Zugleich dienen die Mauern als Schallschutz.
Das puristische Erscheinungsbild der ‹Kastanienallee› ist geprägt durch eine kubische Bauweise, die durch grosse Fensterflächen und Terrassen auf den Attikageschossen akzentuiert wird. Kühl aber wirkt die Überbauung trotz ihrer strengen Formen nicht. Das liegt im Wesentlichen an der sinnlichen Materialität der Fassaden: Sie sind mit einem feinkörnigen, horizontal gerillten Besenstrich-Putz ausgestattet. Auch die sorgfältig gestaltete Umgebung trägt zum Wohlbefinden bei. Man spürt, dass die Umgebungsplanung nicht einfach ein Anhängsel, sondern zentraler Bestandteil des Entwurfs war. Auf unschöne Parkierungsflächen, Fahrwege und Garagenaufbauten wurde verzichtet. Stattdessen liessen die Architekten strassenseitig eine breite Baumallee anlegen und zwischen den Häusern intime Plätze mit Pergolen sowie grosszügige Gartenanlagen.
Die Zufahrt in die unterirdische Einstellhalle erfolgt von hinten über den Theilerweg. Von der Tiefgarage gelangen die Bewohner per Lift direkt zu ihren Wohnungen. Jeweils fünf Eigentumswohnungen sind in den 3-geschossigen Häusern untergebracht. Ihre Grundrisse unterscheiden sich teils, sie folgen aber alle dem Prinzip des ‹Durchwohnens›: Man gelangt schnell von einem Bereich in den anderen und muss nicht über lange Korridore laufen. Auf der einen Wohnungsseite sind die Zimmer und Nasszellen angelegt, auf der anderen Seite die offenen Wohn-, Ess- und Kochbereiche. Eine raumhohe Verglasung schafft hier eine Verbindung zur eingezogenen Loggia. Erweitert wird der Wohnbereich durch ein offenes ‹Studio›, das sich als Kinderspielraum, Atelier, Büro, Leseecke oder TV-Lounge einrichten und bei Bedarf zu einem abschliessbaren Zimmer ausbauen lässt.
Hohe Standards erfüllt die Überbauung auch bei der Haustechnik. Energetisch übertrifft sie die Anforderungen an den Minergie-Standard. Die nötige Wärme wird mittels Grundwasser-Wärmepumpe erzeugt, und Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Häuser generieren Strom. Damit lassen sich im Vergleich zu einer herkömmlichen Anlage mindestens 20 Prozent der Energiekosten für Heizen und Warmwasser einsparen.


Auftraggeber: Moser Domicilium AG
Baujahr: 2019