954 Gesamtsanierung NABGesamtsanierung NAB
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Rheinfelden
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Von aussen sieht man dem Blockrandgebäude am Zollrain 9 in Rheinfelden seine ‹inneren Werte› gar nicht an. Das verwinkelte Haus fügt sich nahtlos ins Strassenbild der Altstadtgrenze. Tatsächlich aber bietet das Haus ein Volumen von mehr als 15 000 Kubikmetern und Geschossflächen von rund 4 400 Quadratmetern – Raum für umgerechnet 15 Einfamilienhäuser. Das Understatement ist nicht einfach eine Laune der Architekten, sondern eine Strategie der damaligen Bauherren: Die Aargauische Hypotheken- & Handelsbank Rheinfelden, die das Haus im Jahr 1977 erstellen liess, wollte damit auch die Nähe zum Volk, zu den Kunden zeigen.

Dieser Wille zur Volksnähe ist bis heute geblieben, auch wenn die Bank inzwischen einen neuen Namen trägt: Neue Aargauer Bank (NAB). Verändert haben sich aber die Bedürfnisse der Kunden und der Mitarbeitenden. Deshalb hat die NAB vor einigen Jahren entschieden, das Gebäude zu modernisieren. Und zwar gründlich. Bis auf die Tragstruktur sollte das Haus zurückgebaut und sodann komplett neugestaltet werden. Neben Schalterhalle, Büroräumen, Cafeteria und Safeanlagen der NAB sollten im 5-geschossigen Haus (zwei UG, 1 EG, 2 OG) eine Praxis, drei Maisonette-Wohnungen und ein Tanzstudio Platz finden.

Der Totalumbau stellte an das federführende Büro BJF und an die zehn beteiligten Planer höchste Anforderungen. Um das Haus erdbeben sicher zu machen, mussten die Tragstrukturen mit drei Erdbebenscheiben verstärkt werden. Hinzu kamen komplett neue Rohr- und Kabelsysteme, sowie zahlreiche Sicherheitsanforderungen bezüglich Zutritten, Safeanlage, Bancomat oder Geldtransporten. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Bauherren war der schonende Umgang mit Ressourcen. So wurden nur Konstruktionen eingesetzt, die den Kriterien einer ökologischen Bauweise entsprechen. Alle Fenster, Fassadenelemente und Komponenten für die Lüftung und Klimatisierung sowie die Wärmeerzeugung erfüllen den Minergie-Standard. Und ab Herbst 2013 soll das Gebäude seine Wärme aus einem Wärmeverbund beziehen können.

Der Wertewandel ist auch von aussen sichtbar. Anstelle der schweren Einzelfenster hat man um das Haus herum lockere Fensterbänder gesetzt. Und das alte Dach, das sich wie ein trotziger Helm über das Gebäude stülpte, wurde zurückgebaut. Das Gebäude wirkt nun viel einladender. Betritt man die Bank, fällt einem die offene, helle Kundenhalle auf. Für vertrauliche Gespräche finden die Kundinnen und Kunden auch kleinere, separate Räume. Ein besonderes Erlebnis bietet der Zugang zum Kundensafe über einen langen, mit einem königsblauen Teppich ausgelegten Korridor, der umso heller leuchtet, je näher man der Schatzkammer kommt.

Mit dem 11,5 Millionen teuren Umbau in Rheinfelden hat die NAB erstmals ihre Markenwerte direkt in die Architektur umgesetzt und für die Kunden erlebbar gemacht. Das Haus am Zollrain setzt zugleich einen Massstab für die Zukunft: In den nächsten Jahren soll ein Grossteil der Geschäftsstellen der NAB nach seinem Vorbild modernisiert werden.


Auftraggeber: Credit Suisse AG
Baujahr: 2011/2012