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Möhlin
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Die beiden Mehrfamilienhäuser an erhöhter Hanglage in Möhlin könnten einem Tetris-Game entsprungen sein - diesem puzzleartigen Computerspiel, bei dem es gilt, unterschiedlich geformte, vom oberen Rand des Spielfelds herunterfallende Bausteine in 90-Grad Schritten so zu drehen und zu verschieben, dass sie am unteren Rand möglichst lückenlose Reihen bilden. Gelingt dies, verschwinden die vollendeten Reihen. Bei Misserfolg wächst der löchrige Stapel in die Höhe, und es bleibt immer weniger Zeit, um die herunterfallenden Bausteine in lückenlosen Reihen anzuordnen.

Das Architektenbüro Bäumlin+John hatte sich die Aufgabe gestellt, jeweils drei unterschiedlich grosse Wohnungen (davon zwei doppelgeschossige) in einem dreistöckigen Haus unterzubringen. Sie fanden dafür eine raffinierte Aufteilung: Das Erdgeschoss umfasst eine 3,5-Zimmer-Wohnung sowie einen Anteil (Entrée, Schlafen, Bad) einer 5,5 Zimmer-Wohnung, die ihre Fortsetzung mit 4,5 Zimmern im ersten Stock hat. Hier ist wiederum ein Teil einer 4,5-Zimmerwohnung untergebracht, die sich über den gesamten zweiten Stock ausweitet. Die beiden Maisonette-/ Duplex-Wohnungen verfügen über interne Treppen und separate Hauseingänge. Alle drei Wohnungen sind von derselben Hausseite her zugänglich. Zwei Eingänge befinden sich auf dem EG-Niveau, in die 4,5-Zimmer-Wohnung gelangt man über eine Aussentreppe, die in den 1. Stock führt. Die Treppe nutzten die Architekten als Gestaltungselement. Mit ihrer bandförmigen Betonbrüstung und dem parallel verlaufenden Dach weist sie einen skulpturalen Charakter auf und prägt das Fassadenbild auf dieser Hausseite. Auf der vorderen Seite sind es die vorgelagerten Balkone, die dem Haus Tiefe und Struktur geben.

Die Duplex-Anordnung bringt nicht nur spannende Wohnstrukturen hervor, sie ermöglicht auch Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Auf der Südseite blickt man über das Dorf, im Westen zum Schulhaus, im Norden zum Schwarzwald und im Osten auf eine alte, weitläufige Parkanlage. «Wir fühlen uns wie in einem doppelstöckigen Eigenheim», erklärt Catherine Kaufmann, die gemeinsam mit ihrem Mann Markus die oberste Einheit in Haus B bewohnt. «Die für uns wichtige Privatsphäre ist durch die separaten Eingänge, die internen Treppen und den ausgeklügelten Schutz vor Einblicken gewährleistet». Gleichzeitig sei man in ein umfassendes Konstrukt eingebunden, das der gesellschaftlichen Forderung nach verdichtetem Wohnen entspreche.

Sicht- und erlebbar wird dieses ‹Haus im Haus›-Konzept auf einer Fahrt mit dem ‹Gemeinschaftslift›. Dieser führt von der Einstellhalle bis ins Attika und lässt sich auf jeder Etage zweiseitig öffnen. Die Einstellhalle ihrerseits dient als Schnittstelle zwischen den beiden, um 90 Grad gegeneinander verdrehten Häusern. Sie ist im Untergrund zwischen den beiden Objekten auf Höhe der Kelleranlagen platziert. Darüber befindet sich ein Kiesplatz mit Spielgeräten, Bäumen und Bänken. Ein perfekter Ort, so denkt der Besucher, um auf dem Handy Bauklötzchen in die Reihe zu bringen.


Auftraggeber: JKB Immobilien AG
Baujahr: 2014/2015