1045 Wohnüberbauung Wohnüberbauung
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Gipf-Oberfrick
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An zentraler Lage in Gipf-Oberfrick bot sich eine gute Möglichkeit für die bauliche Verdichtung. Das Grundstück zieht sich wie ein schmales Band durch ein locker bebautes Wohnquartier und wird an den Seiten von der Bachmatt- und der Landstrasse begrenzt. In dieser Lücke hat das Architekturbüro Bäumlin+John zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 12 Wohnungen realisiert, die sich mit ihrer minimalistischen Form, ihren abgestuften Volumen (4- und 3-geschossig) und den grosszügigen Aussenflächen gut ins Quartier eingliedern.
Die beiden Bauten sind an einer linearen Wegachse angeordnet und über diese mit einem sanierten Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert verbunden, das an der Landstrasse steht. Hierin konnten sechs neue Wohnungen realisiert werden. Auf der Rückseite (zu den Neubauten hon) gibt sich dieses Satteldachhaus zeitgemäss: Es verfügt über zahlreiche, teils raumhohe Fensteröffnungen, zwei modern interpretierte Dachgauben und – dank einer an die Fassade angehängten Stahlkonstruktion – auch über geschützte Terrassen.
Zur Strasse präsentiert sich das Gebäude hingegen von seiner historischen Seite. «Das Haus ist ein wichtiges Element des Ortsbildes», erklärt Architekt Horst Pohl von Bäumlin+John. «Aus diesem Grund haben wir in Absprache mit der Gemeinde die strassenseitigen Aussenmauern und Fensteröffnungen teilweise belassen und behutsam saniert und mehrere alte Fassadenstrukturen aufgenommen.» Dazu zählen beispielsweise schmale, vertikale Fensteröffnungen, ein aus langen Holzstelen nachempfundenes Scheunentor und ein markanter Dachüberstand an der rechten Haushälfte. So lässt sich die ursprüngliche Unterteilung des Gebäudes in Wohnhaus und Scheune weiterhin ablesen. Nahtlos ins Ortsbild fügen sich auch das sanft renovierte Fachwerk-Réduit an der Nordseite des Hauses und der Vorgarten mit Rosenbeet und Zierapfelbäumen. Der Platz ist unter dem Vordach mit Pflastersteinen ausgelegt und wird an der Strassenkante von einem 20 cm hohen Mäuerchen gesäumt – so wie man es bei vielen älteren Häusern im Dorf sieht.
Im Innern wurde das dreigeschossige Gebäude vollständig entkernt und mit neuen Decken ausgestattet. Im Zentrum hat man ein Treppenhaus mit Sichtbetonwänden und Weissputzdecken realisiert. Es führt zu einem Dachgeschoss, das – unter dem First – mit einer Raumhöhe von über 5 m auftrumpft. Im Dachgeschoss sind zwei Wohnungen (2,5-Zimmer und 3,5 Zimmer) mit aussergewöhnlichen Räumen untergebracht. Der Wohn-/Essen-/Küchenbereich ist durchgehend und wird durch die raumhohen Fenster zum Balkon optisch erweitert. Mitten im Raum steht ein langgezogenes Trennmöbel, in dem Garderoben, Küchenschränke und Backöfen integriert sind. Es bietet zugleich Schutz vor direkten Einblicken in die Schlafzimmer.
Erschlossen wird die Überbauung von der Bachmatt her. Von hier aus gelangt man über eine Rampe in eine langgezogene Tiefgarage, welche die drei Häuser miteinander verbindet. In der Garage sind neben 22 Parkplätzen auch die Wohnungskeller und Hobbyräume untergebracht. Im Aussenbereich sind die Häuser über einen breiten Weg miteinander verbunden. Den Bewohnern steht zudem in der Mitte der Überbauung ein gemeinsamer Spiel- und Begegnungsplatz zur Verfügung.


Auftraggeber: JKB Immobilien AG
Baujahr: 2017