An zentraler Lage in Möriken bot sich dem Investor JKB Immobilien AG die Möglichkeit, Wohnräume für 21 Wohnungen zu schaffen und einen Beitrag zur baulichen Verdichtung zu leisten. Das Projekt «Dorf-Mitti» umfasst zwei neue Mehrfamilienhäuser mit sechs bzw. neun 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen sowie ein erneuertes Bauernhaus mit sechs Wohnungen (2,5- bis 4,5-Zimmer). In ihrer Kubatur und Ausrichtung orientieren sich die Neubauten am ‹Bauernhaus›, das am Rand der Parzelle liegt und ein charakteristisches Element des Ortsbilds ist. Leicht versetzt und in grosszügigem Abstand zu einander angeordnet, bilden die Häuser ein lockeres, interessantes Ensemble aus Alt und Neu. Das bestehende, über 130 Jahre alte Bauernhaus war in einem schlechten Zustand und musste von Grund auf erneuert werden. Nur etwa die Hälfte der Aussenwände, einige Tür- und Fenstereinfassungen sowie ein Teil des Gebäudekellers konnten erhalten werden; alles andere wurde entfernt, das Gebäude vollständig entkernt. Bei der Erneuerung achteten die Planenden darauf, dass die charakteristischen Elemente des Bauernhauses wie z.B. das über dem Ökonomieteil weit auskragende Satteldach oder die gesprossten Fenster übernommen werden und die frühere Unterteilung in Wohn- und Arbeitstrakt trotz neuer Nutzung weiterhin an der Fassade ablesbar ist. Im linksseitigen Eingangs- und Wohnbereich etwa erinnert eine hohe Verglasung mit vorgehängten Holzstelen an ein Scheunentor.
Kulturelle Bezüge finden sich auch auf der Rück seite des Gebäudes, wo im ersten Stock ein durchgehender überdeckter Balkon eingebaut wurde. Zugleich nimmt diese Seite mit ihren gedeckten Loggias Bezug zu den beiden Neubauten, die ihrerseits mit markanten gedeckten Loggias ausgestattet sind. Diese ragen über die Fassade hinaus und sind mit vorgesetzten Metallstützen versehen. Analog zum ‹Bauernhaus› verfügen die beiden Neubauten über ein Satteldach und Holzstelen im Eingangsbereich. Im Fassadenbild aber unterscheiden sie sich deutlich: Mit ihrer dunklen Holzverkleidung (vertikale Fichtenholz-Lattung) und den markanten weissen Fensterleibungen erinnern die Neubauten an skandinavische Häuser. Die regelmässige Anordnung der schmalen, raumhohen Fenster sorgt für ein aufgeräumtes, ruhiges Erscheinungsbild.
Das mittlere Gebäude (Haus B) ist als ‹Dreispänner› konzipiert: Es verfügt über drei Wohnungen pro Geschoss. Das kleinere Haus C bietet jeweils zwei Wohnungen pro Etage. Eine Tiefgarage verbindet die drei Gebäude im Untergeschoss, wo sich auch die Wohnungskeller, Technikräume, Hobbyräume und ein Veloraum befinden. Der Einbau einer Einstellhalle (35 Parkplätze) ermöglichte es zudem, die Aussenräume von Parkplätzen freizuhalten und als gartenähnliche Anlage zu gestalten: Die Flächen zwischen den Häusern sind zu grossen Teilen mit Blumenwiesen begrünt, die Wege mit Ruderalflächen und einheimischen Sträuchern gesäumt.
Auftraggeber: JKB Immobilien AG
Baujahr: 2021