1215 Einbau Bistro und Hotelzimmer in Bata ClubhausBistro Bata Clubhaus
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Möhlin
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Nach einem Unterbruch von 28 Jahren wird im ‹Bata Clubhaus› in Möhlin wieder gekocht und diniert. 65 Sitzplätze umfasst das neu eröffnete Bistrot, dazu rund 50 Plätze auf der Terrasse sowie eine gediegene Sofalandschaft im oberen Saal. Angeboten werden täglich wechselnde Mittagsmenüs sowie saisonale ‹à la Carte›-Gerichte. «Und sollte sich in den nächsten Wochen zeigen, dass die Nachfrage über den Mittagsbetrieb hinausgeht, wollen wir auch abends das Restaurant öffnen», sagt Betriebsleiter Christian Mariniello von der Trinamo AG. Zunächst aber gelte es, die Abläufe zu festigen und das ‹Clubhaus› bekannt zu machen – auch als Event-Location und Hotel.
«Im Saal finden bis zu 300 Leute Platz. Man kann ihn für private Anlässe mieten. Ausserdem bieten wir fünf Hotelzimmer an, für die wir eine 4 Sterne-Zertifizierung anstreben.» Die Hotelzimmer wurden – wie auch das Bistrot und die Küche – knapp zwei Jahre nach der Sanierung des Clubhauses eingebaut (denn erst mussten die Mieter gefunden werden). Sie sind im Erdgeschoss des 2-stöckigen Hauptgebäudes untergebracht und werden über die alte Kegelbahn erschlossen. «Wir wollten die Bahn wieder sichtbar machen und einer neuen Nutzung zuführen», erklärt Markus Vögeli, Projektleiter bei Bäumlin+John. Nun also gelangt man über den ursprünglichen Anlaufbereich der Bahn und die glattpolierte Kugellauffläche in die vorderseitig eingebauten Hotelzimmer. Auf der Rückseite des Gangs verläuft der hölzerne Kugelrücklauf. Kugeln rollen einem keine mehr entgegen, sie ruhen mit den Kegeln in einer Vitrine am Ende der Bahn. Und doch spürt man den Geist der Bata-Epoche, als sich die Angestellten nach der Arbeit der Unterhaltung hingaben. Was ganz im Sinne des Gründers Tomas Bata war: Er hat das Fabrikareal als ‹Company town› konzipiert, wo nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt, gespielt, getafelt und gefeiert wurde. Alles kam zusammen und war doch streng nach den Funktionen Arbeit, Wohnen und Freizeit getrennt – mit den Werkhallen im nördlichen Teil, den 25 Wohnhäusern im mittleren Bereich und dem ‹Wohlfahrtsgebäude› (Clubhaus) am Südrand der Siedlung. Das Clubhaus wurde 1948 gebaut und markierte den Abschluss des behutsam gewachsenen Fabrikdorfs. Es steht mittlerweile
unter kantonalem Denkmalschutz, was einige Herausforderungen bei der Sanierung und beim Einbau der Hotelzimmer mit sich brachte. Als Knacknuss erwies sich beispielsweise die Wärmedämmung: Weil die ursprüngliche Fassade nicht verändert werden darf, liess sich weder eine Aussen- noch eine Innendämmung realisieren. Dazu hätte man die feingliedrigen Metall-Fensterrahmen und die Einfach-Verglasungen durch fremdartige Materialien ersetzen müssen. Also liessen die Architekten in den Zimmern knapp 150 Zentimeter hinter der Originalfassade eine zweite Fassade aus raumhohen Fenstern einbauen. Die Gäste verfügen so über ihre eigene Loggia. Das ‹Raum im Raum›-Konzept verbessert zudem die Schalldämmung zum grossen Saal im Obergeschoss. Eine Besonderheit bietet Zimmer 1: Hier war früher die Autogarage des Bata-Direktors untergebracht; das gläserne Garagentor blieb als Zeugnis und prägendes Element der Fassade erhalten.


Auftraggeber: Bata-Park AG
Baujahr: 2017