1233 EinfamilienhausEFH
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Gipf-Oberfrick
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Pläne

Projekplan

Die Bauherren hatten klare Vorstellungen, wie ihr neues Heim in Gipf-Oberfrick konzipiert sein sollte: Das Familienleben wollten sie auf einem Geschoss zusammenhalten, wie in einem Bungalow. Es sollte Küche, Wohn- und Essraum, Kinderzimmer, Bad und Waschraum umfassen und direkten Zugang zu einer Terrasse mit Pool bieten. Zudem sollte das Haus so ausgerichtet und gestaltet sein, dass es Schattenplätze schafft und auf Rollos, Marquisen etc. weitgehend verzichtet werden kann. Den Architekten von Bäumlin+John AG bot sich also eine knifflige Aufgabe – zumal sich das Grundstück in einer Hanglage befindet.
Als Lösung schlugen sie ein Konstrukt vor, das im Prinzip aus zwei schräg zueinander angeordneten, doppelstöckigen Kuben besteht, wobei der hintere Kubus den vorderen um ein Geschoss überragt. Die raffinierte Verschachtelung der zwei Kuben bringt interessante Winkel und Wohnsituationen hervor. Besonders deutlich wird dies im 1. OG, wo der langgezogene ‹Kindertrakt› in einen querliegenden Wohn- / Koch- / Esstrakt übergeht. Über diesem Trakt ist im 2. OG das ‹Elternreich› untergebracht, mit Schlafzimmer, Ankleide, Bad und Büro / Lounge. Ostseitig an den Wohntrakt wurde eine kleine Frühstücksterrasse angelegt, im Westen eine grosszügige Terrasse mit Pool. Die 5 m grosse Auskragung des 2. OG schafft hier zudem einen überdachten Essplatz. Fünf Meter weit kragt auch der nordseitige ‹Kindertrakt› aus; man gelangt so geschützt in die Tiefgarage und ins Haus. Die markanten Betondecken ziehen sich wie helle Bänder um das Gebäude und sorgen für einen schönen Kontrast zu den dunklen Schieferplatten, die in den oberen Geschossen auf einer Holzkonstruktion aufgeschraubt sind. Das Gestaltungs- und Konstruktionsmittel Beton findet sich zudem im Sockel des Gebäudes und in den vier Stützmauern wieder, die westlich des Hauses in sanften Schwüngen ins natürlich abfallende Terrain übergehen.
Mit punktuell gesetzten Holzstaketen kommt noch ein drittes Fassadenelement hinzu: Die Staketen dienen als Sichtschutz, etwa vor dem Badezimmer im 2. OG. Eine weitere Stakete ist im Innern des Hauses eingebaut. Sie trennt hier den Durchgang zur Ostterrasse vom Wohnbereich ab und zieht mit ihrem skulpturalen Charakter die Blicke auf sich. Gleich neben der Stakete kann man sich auf einem ‹Sitzfenster› niederlassen und in die Aussenwelt eintauchen. Das Fenster ist wie die Stakete und der Parkettboden – aus Eichenholz gefertigt. Eine ganz andere Materialität weist das 2. OG auf. Die Bauherren liessen das ‹Elternreich› und dessen Erschliessung (Treppe) mit einem dunklen, flauschigen Teppich ausstatten. Und im Büro- / Lounge- Bereich dominiert edles Nussbaumfurnier. Damit wird die unterschiedliche Nutzung der Geschosse nochmals verdeutlicht. Um ihr Haus auch im fortgeschrittenen Alter noch nutzen zu können, liessen die Bauherren einen leeren Liftschacht einbauen. Der Schacht führt von der Garage bis ins Attika, wo sich das bestehende Réduit relativ einfach nachrüsten lässt. Zukunftsfähige Lösungen fand man auch für die Stromversorgung (PV-Anlage auf dem Dach) und die Bewässerung: Ein Regenwassertank sammelt im unteren Bereich der Parzelle bis zu 12400 Liter Wasser, die sich hochpumpen und zur Bewässerung der Gartenanlage nutzen lassen.


Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2020