Die Anhöhe im Südosten von Gipf-Oberfrick zählt zu den attraktivsten Wohnlagen der Gemeinde. Sie bietet Sicht auf das Dorf und die umliegenden Jurahügel sowie spektakuläre Sonnenuntergänge übers ganze Jahr. Mit dem Erwerb einer Parzelle an dieser Hanglage ging für eine vierköpfige Familie «ein Traum in Erfüllung». Die Parzelle wird am oberen Rand von einer Quartierstrasse gesäumt und fällt im unteren Bereich, der mit einem schönen, alten Baumbestand ausgestattet ist, steil ab. Ausgerichtet ist sie nach Westen. Um den Süden stärker einzubeziehen, entschieden sich die Bauherren für eine rhombusartige Gebäudeform: Die Front und der Rücken des Gebäudes sind leicht nach Süden geneigt, während die Seitenwände entlang der Parzellenlinien verlaufen. Vorne auf den Terrassen wird der Rhombus um ein Dreieck erweitert. Von hier eröffnet sich gegen Süden hin eine direkte Sicht auf Wittnau und den Tiersteinberg; auf der Nordseite blickt man nach Frick.
Ein «modernes Haus mit viel Glas, Flachdach und Klinkerfassade» wünschten sich die Bauherren. Im vorderen Hausbereich (Westen) liessen sie grosse Glasfronten errichten, eingefasst in Mauerwerke, die mit 12 mm dicken Klinkerriemchen aus der Ziegelei in Frick bestückt sind. Das während des Brennprozesses eingespritzte Öl verleiht dem Klinker einen leichten Glanz und lässt ihn je nach Sonneneinstrahlung in verschiedenen Farbtönen erstrahlen, von grau-braun bis anthrazit-metallic. Besonders stark prägen die Ziegel das Fassadenbild auf der strassenzugewandten Seite, wo die Fensteröffnungen kleiner sind. Im Kontrast dazu wurde das Attika mit einem ruhigen Abrieb in «Besenstrich»-Optik versehen.
Der Zugang zum dreigeschossigen Haus erfolgt über die Quartierstrasse. Im EG ist rechtsseitig eine Doppelgarage untergebracht, der Hauseingang befindet sich in der Mitte des EG. Er führt in einen grosszügigen Koch-/Essbereich. Rechts davon und leicht nach vorne versetzt ist das Wohnzimmer platziert. Diese windrädchenartige Anordnung hat einen verblüffenden Effekt: Obschon die Räume offen sind, wirken sie wie in sich geschlossen und bieten Halt. Über eine zentrale Treppe gelangt man ins Attika, wo sich der Elternbereich befindet. Im Sockelgeschoss sind weitere Zimmer für die Kinder, ein Bad und ein zentraler Multiraum untergebracht – mit Zugang zu einem gedeckten Sitzplatz.
Auffällig ist der hochwertige Innenausbau. Die zentrale Treppe aus Sichtbeton etwa besticht mit ihren scharfen Kanten, einem präzise eingebauten Metallgeländer aus abgeknickten Staketen und perfekt eingefassten Lichtbändern. Präzise verarbeitet sind auch die drei unterschiedlich hohen, weissen Möbelblöcke, die den Koch-/Essbereich prägen. In einem der Möbel ist eine Holznische eingelassen, die das Eichenholzparkett des Bodens aufnimmt. Die Reduktion auf wenige Materialien und Farben – hauptsächlich schwarz und weiss – zieht sich durch das ganze Haus und schafft eine zeitlose Eleganz.
Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2024