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Dintikon
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Noch steht in einigen Porträts über Dintikon (AG) der Zusatz «Nicht zu verwechseln mit Dietikon im Kanton Zürich». Doch dieser dürfte bald nicht mehr nötig sein. Das Dorf am Ostabhang des Rietenbergs wächst rasant, bereits zählt es knapp 2000 Einwohner. Fünf Autominuten vom A1-Anschluss in Lenzburg und eine knappe halbe Stunde von der Stadt Zürich entfernt, bietet es Wegpendlern attraktiven Wohnraum. Auch Gewerbe und Industrie haben die Vorzüge der Gemeinde erkannt. Von ihrer ursprünglich bäuerischen Prägung ist heute nicht mehr viel zu sehen. Geblieben sind eine Handvoll landwirtschaftliche Betriebe, einige unbewohnte Bauernhäuser und unbenutzte Scheunen und Ställe.

Eine dieser Schnittstellen zwischen wachsendem Siedlungsgebiet und schrumpfender Landwirtschaft befindet sich am Ostrand des Dorfs (Langelenstrasse-Altweg). Die Vorsorgestiftung der Erne AG hat hier zusammen mit dem Büro Bäumlin+John AG eine Wohnüberbauung konzipiert, welche die alte Struktur ins Zeitgemässe überführt. Die drei Gebäude nehmen die Fluchtlinien eines wieder neu aufgebauten Bauernhauses auf und bilden einen ortstypischen Innenhof mit Erholungsund Spielmöglichkeiten. Im Zentrum dieses Innenhofes wurden drei junge Weissbuchen gepflanzt.

In den drei Gebäuden sind 31 Mietwohnungen von 2,5 bis 5,5 Zimmern untergebracht, erreichbar über vier offene Treppenhäuser. Zwei der Gebäude sind über ein dazwischenliegendes Treppenhaus miteinander verbunden. Die meisten Wohnungen verfügen über gedeckte Aussensitzplätze (Loggien), die vier Attikawohnungen über Terrassen mit Ausblick in die Alpen. Unterhalb der Überbauung befindet sich eine Einstellhalle mit 45 Parkplätzen, jede Wohnung ist von hier mit einem Lift erschlossen. Die Wohnungen betritt man über einen grosszügigen Eingangsbereich, der in einen offenen Küchen- und Wohnraum mit angrenzender Loggia übergeht.

Auffallend ist die Struktur der Gebäudefassaden. Die Fenster und Loggias der je vier Geschosse stehen leicht versetzt übereinander. Das lockert die voluminösen Baukörper auf, macht sie leicht und lebendig. Die Fassaden sind mit umbragrauen Eternitplatten verkleidet, alle Einschnitte wie Fensterlaibungen und die offenen Treppenhäuser mit gelb-beige Eternit. Wo die Einschnitte fehlen, an den Hinterseiten der B und C Gebäude, wird der Fassadenrhythmus mit hellgrauen, geschosshohen Eternitplatten weitergeführt.

In Kontrast dazu stehen die strengen Fassaden des neu gebauten Bauernhauses. Dreiviertel seiner Aussenhülle sind mit schmalen, horizontal geführten Douglasienhölzern verkleidet, ein Viertel ist – entsprechend den Feuerschutzbestimmungen – weiss verputzt. Form und Volumen des Hauses wurden weitgehend vom alten, geschützten Bauernhaus übernommen. Zusammen mit den drei Mehrfamilienhäusern fügt es sich zu einem ‹Dorfkern›, und wertet das ansonsten strukturarme Neubau- Quartier auf.


Auftraggeber: Vorsorgestiftung Erne Ag
Baujahr: 2010/2011