952 Erweiterung UnterdorfUnterdorf
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Gipf-Oberfrick
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Projekplan

Gipf-Oberfrick hat sich vom Bauerndorf zu einer begehrten Wohngemeinde entwickelt. In den letzten 20 Jahren ist die Einwohnerzahl von 2300 auf 3500 gestiegen. Trotz der rasanten Entwicklung hat das Dorf seinen kulturellen Charakter bewahrt. Das Unterdorf beherbergt eine Vielzahl von gut erhaltenen Gebäuden, deren Geschichte teilweise bis ins 16. Jahrhundert reicht. Stattliche Bauernhäuser, Scheunen und Obstbäume prägen noch heute das Ortsbild, obschon die Landwirtschaft aus dem Dorfkern ausgezogen ist und nur noch einen marginalen Teil der Bewohner beschäftigt.
An diesem bäuerlichen Erbe orientiert sich auch die Überbauung «Unterdorf»: In ihrer lockeren Anordnung und mit ihren steilen Satteldächern sowie den vorspringenden Balkonen und den schmalen, hohen Fenstern nehmen die vier Mehrfamilienhäuser Bezug auf die umgebenden Bauernhäuser, während die vertikale dunkle Holzverkleidung an die grossen alten Scheunen verweist. Im Bereich der Zufahrt zur Überbauung erinnert eine mächtige alte Linde an die vergangene Hofnutzung. Ihretwegen wurde eines der Häuser um ein paar Meter nach hinten gesetzt.
Die drei Neubauten bilden zusammen mit dem zwischen 2010 und 2011 gebauten Haus A ein architektonisches Ensemble auf einer parkähnlich gestalteten und verkehrsfreien Grünfläche. Die Häuser sind durch Gehwege miteinander verbunden und verfügen über einen gemeinsamen Spiel- und Bewegungsplatz. Erschlossen werden sie von einer zentralen Einstellhalle unterhalb des Parks, die an die bestehende Tiefgarage (Haus A) angebaut wurde. Im Untergeschoss sind auch die Keller- und Technikräume sowie der Veloabstellraum untergebracht. Im vorderen Bereich der Siedlung wird man von einer klassischen Vorgartensituation mit kleinkronigen Bäumen, beschatteten Sitzbänken und Besucherparkplätzen empfangen. Die Erschliessung der Wohnungen im Haus C erfolgt über ein Treppenhaus, das frontseitig komplett verglast ist und von Holzstelen beschattet wird. Die anthrazitfarbige Holzkonstruktion in der Mitte des Gebäudes gibt der Fassade eine interessante Struktur und schaft zugleich einen Bezug zur gleichfarbigen Holzverkleidung der hinteren Häuser (B und D). Deren dunkles Kleid kontrastiert scharf mit den blütenweissen Fenster- zargen, Storen und Loggias – was der Siedlung einen frischen, modernen Touch verleiht.
In den drei Neubauten sind insgesamt 20 Eigentumswohnungen (2,5 bis 4,5-Zimmer) mit sehr unterschiedlichen Grundrissen untergebracht. Die Wohnungen im Erdgeschoss verfügen über einen eigenen Gartenteil und einen gedeckten Sitzplatz; im ersten und im zweiten Obergeschoss können die Bewohnerinnen und Bewohner eine gedeckte Loggia nutzen; die Dachmaisonnette-Wohnungen (2.OG) sind zudem mit einer offenen Galerie ausgestattet, die den individuellen Bedürfnissen angepasst und beispielsweise als Hobbyraum, Estrich oder Spiel-Raum eingerichtet werden kann. Weil sich die Wohnungen mit ihren Loggias und Sitzplätzen zum Park hin ausrichten und von der Strasse abwenden, dringt kaum Strassenlärm ein. Gleichzeitig wird so das Gemeinschaftliche gestärkt. Man fühlt sich «im Dorf», ohne ausgestellt zu sein.


Auftraggeber: JKB Immobilien AG
Baujahr: 2016-2017